Bockjagd in Polen 2024

Die Bockjagd in Polen im Jahr 2024 war geprägt von einer ungewöhnlich hohen Vegetation. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon zu Beginn der
Jagdzeit am 11. Mai mit solch hohem Gras zu kämpfen hatten. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen im April und ausreichend Feuchtigkeit waren die Ursache. Das hat natürlich die Jagd erschwert, zumal auch die mit Raps bebauten Feldflächen von Jahr zu Jahr zunehmen. Im Gegenzug verschwinden immer mehr Klee-und Luzerneschläge, da die Viehhaltung zurückgeht. Das macht die Jagd natürlich nicht einfacher und die Jäger müssen sich darauf einstellen und umstellen. Die Rehe sind nicht mehr so sichtbar und man muss sich schon anstrengen, um an die alten Böcke heranzukommen. Nichts desto trotz haben wir fleißig gejagt und für alle teilnehmenden Jäger zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Begonnen haben wir am 11. Mai in den altbewährten Revieren in Süd-Polen am Rande der Beskiden. Die Gehörngewichte der meisten reifen Böcke liegen dort zwischen 250-350 Gramm netto. Natürlich gibt es auch hier stärkere Böcke, aber sie sind eben seltener als in anderen Landesteilen, speziell in Zentral-oder Süd-Ost Polen.

Die Vegetation war in diesem Jahr wirklich extrem hoch und die Jagd sehr schwer.

Glücklich, wer solch einen Bock erlegen kann.
31 cm hoch, eine wunderbare Trophäe.

Nach dem schönen Auftakt in Süd-Polen ging es nur wenige Tage später wieder in unser schönes Nachbarland. Diesmal auf starke Böcke nach Süd-Ost Polen, in die Wojwodschaft Lubelskie. Dort jagen wir seit nunmehr auch schon wieder 17 Jahren gezielt auf starke Böcke, d.h. auf Böcke von 350 bis über
500 Gramm netto. Dieses Ziel muss man vorgeben, wenn man in der dortigen Region jagt. Schwächere Böcke kann man auch in grenznäheren Revieren
Polens erlegen. Aber wenn man schon die weite Reise bis an die ukrainische Grenze und den damit verbundenen größeren Aufwand auf sich nimmt, dann muss man auch den Wunsch haben und gewillt sein, richtig dicke Böcke zu erlegen. Denn der reife Bock in den gesegneten Jagdgefilden dieser Region ist in der Regel stark bis kapital. Schauen wir mal, was der Mai 2024 unserer in diesem Jahr recht kleinen Jagdgruppe beschert hat. Nachfolgend
ein paar Impressionen dazu.

Waidmannsheil!

Anfang August ging es wieder nach Süd-Ost Polen, die Rehbrunft war in vollem Gange und die Böcke trieben wie verrückt. Wir hatten bei jedem Ausgang schöne Erlebnisse und der Erfolg blieb nicht aus. Aber auch in der Blattzeit ist es im Vergleich zu den letzten Jahren schwieriger geworden, der Sojaanbau hat sprunghaft zugenommen. Und in diesen teilweise riesengroßen Feldern stecken die Rehe und sind nicht sichtbar. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war nicht allzu heiß und größtenteils trocken. Mit den Moskitos hielt es sich auch in Grenzen und so konnten wir wieder unbeschwerte Jagdtage verleben.

Es ist immer wieder ein Genuss und ein Geschenk, in diesen weitläufigen und oftmals noch sehr ruhigen Revieren jagen zu dürfen.

Unser Quartier. Natürlich das
Haus hinten und nicht die alte
Windmühle vorne.

Der beste Bock unserer diesjährigen Gruppe in der Blattzeit. Er hat, ebenso wie der beste Bock im Mai, 540 Gramm netto.
Eine wunderbare Trophäe.

Waidmannsheil allen Erlegern und vielen Dank, dass Ihr mit von der Partie wart. Wieder einmal ist ein Rehbocksommer zu Ende aber wir konnten reich beschenkt an Erlebnissen und guten bis kapitalen Trophäen den Heimweg antreten. Da kommt dann immer etwas Wehmut auf, ist doch für uns
passionierte Rehbockjäger die Jagd auf starke Böcke in dieser herrlichen Gegend immer wieder etwas ganz Besonderes. Dass die Qualität nicht immer gleichbleibend hoch ist, gibt uns die Natur vor. So war 2024 ein nicht so gutes Gehörnjahr. Auch in Ungarn. In den letzten Jahren war die Qualität der Böcke doch um einiges besser. Es fehlen halt, und da bin ich mir mit vielen meiner polnischen und ungarischen Jagdfreunde einig, die richtigen Winter mit längeren Frostperioden und viel Sonne. Vor allem letzere ist ja für das Gehörnwachstum eminent wichtig.

Ach ja, noch ein Nachtrag. Tagelang hat unser Jagdfreund Jürgen auf diesen “Perukasz” gejagt. Er hat ihn nicht bekommen, der Bock war schlauer. Jetzt hat ihn Marcin, Jürgens Jagdführer, erlegt. “Darz Bór” mein Lieber, wir freuen uns mit Dir!

Es waren wieder schöne und erfolgreiche Jagdtage bei unseren alten Freunden in Süd-Polen. Leider gehen sie immer wieder viel zu schnell vorbei. Aber die Einladung für das nächste Jahr haben wir schon. Und da freuen wir uns drauf!
Waidmannsheil und auf Wiedersehen bis zum Mai 2025!

Der beste Bock unserer Gruppe im
Mai 2024: 540 Gramm netto.
Das sind die Böcke, für die wir die
weite Reise auf uns nehmen.